Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Wir hatten beim letzten Mal uns begonnen zu beschäftigen mit den Schnittreaktionen am
ebenen Balken und hatten als letztes ein Beispiel gesehen, bei dem man halt durch
Freischneiden von Teilen des Balkens und Ausnutzen der Gleichgewichtsbedingungen
die Schnittreaktionen, also Normalkraft, Querkraft und Momentenverlauf, bestimmen
kann als Funktion N, Q und M von X der Balkenkoordinate.
Außerdem hatte ich Ihnen beim letzten Mal auch schon gezeigt, durch Freischneiden eines
kleinen infinitesimalen Balkenstücks, dass es zwischen den Schnittgrößen, insbesondere
zwischen Moment und Querkraft, Beziehungen gibt, dass zum Beispiel gerade die Querkraft
die Ableitung des Momentes ist und genauso die Querkraft das Integral der negativen Streckenlast,
die streckenlast die negative Ableitung der Querkraft.
Und man kann jetzt diese differenziellen Beziehungen direkt ausnutzen, um die Streckenlasten zu
bestimmen und dazu schreibe ich aber diese differenziellen Beziehungen nochmal hin.
Und zwar jetzt nur für Querkraft und Moment. Und zwar galt ja, dass das Q von X gleich
minus Q Strich von X ist, also die Streckenlast in Querrichtung ist die negative Ableitung
der Querkraft bzw. umgekehrt. Daraus dann kann ich die Querkraft bestimmen, indem ich die
Streckenlast integriere. Und genauso war die Querkraft die Ableitung des Moments, hier
links mit plus, sodass das Moment das Integral der Querkraft ist. Diese Vorzeichen, die ich
hier habe, das minus hier, das plus dort, gelten nur, wenn ich diese Vorzeichenkonvention verwende,
so wie ich sie eingeführt habe. Also X in Längsrichtung, Z nach unten und dann diese
Konvention am positiven Schnittufer zeigen positive Schnittgrößen in positive Richtung.
Dann stimmt das, wenn ich das ändere, also wenn ich ein Linkshandsystem nehme oder nicht
die XZ-Ebene, sondern die XY-Ebene nehme, dann ändern sich hier die Vorzeichen. Da muss
man also sehr aufpassen, aber das muss man sich notfalls halt tatsächlich explizit nochmal
herleiten. Aber wenn ich mich sozusagen an die Konvention halte, kann ich so diese Vorzeichen
blind übernehmen. Denn genau für dieses ist es ja hergeleitet worden, also das gilt in
der XZ-Ebene. So, jetzt kann man mit Hilfe dieser differenziellen Beziehungen ebenfalls
sich die Querkraft und das Moment ausrechnen. Was man insbesondere dann macht, wenn die
Streckenlast nicht einen einfachen Verlauf hat, also nicht gerade konstant ist, sondern irgendeine
kompliziertere Funktion ist, dann ist das der elegantere Weg. Und das ist genau das
zweite Beispiel, indem man die Schnittgrößen aus Integration der Streckenlast bestimmt.
Und zwar sei wieder gegeben ein Balken auf zwei Stützen, hier bei A und B, und der sei
belastet durch eine Streckenlast, die jetzt hier irgendwie so eine Art Parabel-Forming-Verlauf
hat. Also wenn das hier die X-Koordinate ist, vom linken Rand ausgezeichnet, dann soll Q
von X gegeben sein als Funktion Q0 mal 2 mal X durch L minus X durch L zum Quadrat. Das
heißt für X gleich 0, also am linken Rand ist das 0, und für X gleich L habe ich hier
2 minus 1, ist gerade Q0, sodass Q0 auch hier sozusagen dieser Endwert hier ist. Aber das
interessiert mich eigentlich schon nicht mehr. Das heißt diese Funktion ist gegeben und ich
suche den Schnittkraftverlauf. Das könnte ich natürlich so machen, wie wir das beim
letzten Mal gemacht haben. Man bestimmt sich die Auflagereaktion, also schneidet frei. Da
muss ich um die Auflagereaktion zu bestimmen, irgendwie die Resultierende dieser Kraft erst
mal ausrechnen, dann den Schwerpunkt dieser Kraftverteilung, also den Angriffspunkt hier,
um die Hebelarme zu kennen, dann kann ich mir A und B ausrechnen, und im nächsten Schnitt
schneide ich das hier irgendwo an einer Stelle X durch, und dann muss ich mir für das abgeschnittene
Stück wieder die Resultierende und den Angriffspunkt ausrechnen, und das ist schon relativ aufwendig.
Das geht viel einfacher, wenn man jetzt das über diese Beziehung dort oben versucht zu lösen.
Und zwar, ich schneide das nochmal frei, das kann ich hier mal daneben zeigen, also das
Freikörperbild würde folgendermaßen aussehen, ich habe hier meine Streckenlast irgendwie,
so und jetzt habe ich hier meine Kraft B, und ich habe hier eine Kraft A, eigentlich muss ich
hier A vertikal und A horizontal einzeichnen, ich habe ja hier ein Festlager, so aber jetzt kann ich
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:22:22 Min
Aufnahmedatum
2011-11-10
Hochgeladen am
2018-05-10 17:41:59
Sprache
de-DE